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Gebrüder-Grimm-Schule

 

Landwehrstr. 51, 47441 Moers

Sprachförderkonzept der Gebrüder-Grimm-Schule

Schulbezogene Voraussetzungen im Schuljahr 2007 / 2008

Die Gebrüder-Grimm-Schule wird im Schuljahr 2007/2008 von 199 Schülerinnen und Schülern besucht. Davon haben 81 Schüler/innen einen familiären Migrationshintergrund. Die Herkunftsländer der Kinder, bzw. deren Eltern sind sehr unterschiedlich. Die Familien stammen aus Indien, Afghanistan, Pakistan, Iran, Türkei, Palästina, Libanon, Syrien, Tunesien, Kroatien, Serbien, Bosnien, Macedonien, Albanien, Italien, Spanien, Niederlanden, Polen, Lettland, Brasilien, USA und Cuba.
 
In 29 Familien wird zu Hause deutsch gesprochen. In 52 Familien wird im häuslichen Bereich zwischen den Sprachen gewechselt oder nur in der Heimatsprache gesprochen. Einige Mütter verstehen die deutsche Sprache nicht oder nur wenig und können auch in ihrer eigenen Sprache nicht schreiben und lesen.
 
Es verbleiben von den 81 Migrantenkindern z. Z. 42 Kinder mit Förderbedarf in der deutschen Sprache.
Der Förderunterricht findet im differenzierten Unterricht der Klassen statt und in zusätzlichen Förderstunden, die der Schule im Rahmen der Integrationshilfestellen zugewiesen wurden.
Der zusätzliche Förderunterricht wird klassen- und jahrgangsübergreifend organisiert um eine optimale Nutzung der Fördermöglichkeiten zu erwirken.
 
Als Ergänzung zur Sprachförderung der Kinder wurde im Schuljahr 2005/2006 ein Konzept zur Sprachförderung von Müttern ohne ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache entwickelt. Das Vorhaben war das Ergebnis einer Quartiersbesprechung, an der die Leiterinnen der Adolf-Reichwein-Schule und der Gebrüder-Grimm-Schule, die Leiterinnen der umliegenden Kindertagesstätten und einer Vertreterin des Jugendamtes teilnahmen. Es wurde parallel zu den vorschulischen Sprachkursen für die Kinder ein Sprachkurs für die Mütter organisiert. Obwohl alle dafür notwendigen personellen, räumlichen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden konnten, musste der Sprachkurs abgebrochen werden, da zu wenige Mütter daran teilnehmen wollten.

Organisation der Sprachförderung

Bei der Schulanmeldung von Migrantenkindern wird der individuelle Sprachstand der Kinder vermittels des Testverfahrens „Fit in Deutsch“ festgestellt. Kinder mit erheblichem Sprachförderbedarf werden daraufhin zu einem vorschulischen Sprachförderkurs geschickt.
 
Nach Schulbeginn wird der Sprachstand der Migrantenkinder mit den Einstufungshilfen der „Werkstatt Deutsch als Zweitsprache“ (Schroedel-Verlag) definiert. Daraus ergeben sich die Förderschwerpunkte der einzelnen Kinder. Kinder mit gleichem Förderbedarf können dann zu Fördergruppen zusammengefasst werden.
 
Wenn Integrationshilfestellen zur Verfügung stehen, werden diese entweder als Team-teaching-Stunden oder als zusätzlicher Förderunterricht in Randstunden eingesetzt. Bewährt hat sich bisher auch ein Migranten-Förderunterricht parallel zum Religionsunterricht, sofern die zu fördernden Kinder nicht einer christlichen Religion angehören. Je nach Anzahl der teilnehmenden Kinder wird der Sprachförderunterricht klassen- oder jahrgangsübergreifend organisiert.
 
Migrantenkinder, die die offene Ganztagsschule besuchen, werden in der Hausaufgabenbetreuung durch Erzieherinnen und in der Hausaufgabenhilfe durch Lehrerinnen weiter gefördert. In besonderen Fällen können sie auch durch die flankierende Maßnahme „Hilfe zur Erziehung“ intensiv gefördert werden.
Lehrerinnen und Erzieherinnen sprechen miteinander über den Förderbedarf der Kinder.

Inhaltliche Gestaltung des Sprachförderunterrichts

Zunächst werden im Sprachförderunterricht sprachliche und begriffliche Voraussetzungen geschaffen, die es jedem einzelnen Kind anknüpfend an seinen individuellen Sprachstand ermöglichen, sich in seiner deutschsprachigen Lebenswelt und in seinem schulischen Umfeld orientieren und verständigen zu können.
 
Dann werden zunehmend die Themen des Unterrichts angesprochen, damit die Kinder dem Klassenunterricht inhaltlich folgen können. Dabei werden vor allem die Themen des Deutsch- und Sachunterrichts aufgegriffen, es müssen aber auch die sprachlichen und begrifflichen Voraussetzungen für den Mathematikunterricht berücksichtigt werden.
 
Dies setzt voraus, dass die Förder- und Fachlehrerinnen sich über die aktuellen Themen des Unterrichtsstoffes verständigen.

Schwerpunkte

Vor allem geht es um die Förderung des Hörverstehens, den Aufbau und die Erweiterung eines sinnvollen und kindgemäßen Wortschatzes, die Erarbeitung von Satzstrukturen und die Anregung zu eigenem Sprechen und Erzählen, wobei auch immer auf richtige Aussprache geachtet werden muss.
Im Einzelnen sind es folgende Schwerpunkte:

  • Zuhören und Nachsprechen
    Ziel: Die Besonderheiten der deutschen Sprache kennen lernen und die richtige Aussprache erlernen.
  • Wortschatz erweitern und Begriffe bilden
    Ziel: Gespräche, Erzählungen, Texte und Anweisungen verstehen können.
  • Selbstständiges Sprachhandeln
    Ziel: Nach Aufforderung oder aus eigenem Antrieb sprechen und erzählen, sich an Gesprächen beteiligen.
  • Strukturen der deutschen Sprache kennen lernen
    Ziel: Die Grammatik der deutschen Sprache richtig anwenden
  • Lesen und Schreiben
    Ziel: Sinnerfassend lesen können und den schriftlichen Sprachgebrauch üben.

Evaluation der Fördermaßnahmen

Bei allen Fördermaßnahmen ist die enge Zusammenarbeit der Förderlehrer/innen und der Klassenlehrer/innen notwendig – sowohl bei der Feststellung des Förderbedarfs als auch bei der inhaltlichen Planung des Förderunterrichts und bei der Dokumentation der Lernfortschritte.
 
Als Instrumente der Evaluation dienen dabei die Beobachtungen im Klassenunterricht und in den Förderstunden, die Arbeitshefte der Kinder, die Ergebnisse von Tests und Klassenarbeiten und die Auswertung von Testverfahren wie z.B. HSP, DRT, Lesestolpertest.
 
Weitere Erkenntnisse können aus der Verweildauer der Migrantenkinder in der Grundschule, den Übergangsempfehlungen zu den weiterführenden Schulen, der Anzahl der AOSF und den Ergebnissen der Lernstandserhebungen VERA im dritten Schuljahr gewonnen werden.